Ein Stein sagt mehr als tausend Worte

Denn Stein hat Geschichte(n)

Die Natur des Steins entwickelt sich aus dessen (Erd-)Geschichte. Daraus enstehen wiederum Geschichten, die der Stein durch seinen großen Facettenreichtum in Eigenschaft, Ästhetik und Anwendung »erzählt«.
» Ein Steinhaufen hört auf, ein Steinhaufen zu sein, sobald ein Mensch ihn betrachtet, der darin eine Kathedrale sieht. «
nach Antoine de Saint-Exupery
Steinbruch in Calcatta

Die Gesteinshauptgruppen

Magmatite
Magmatite

Magmatisches Gestein, auch Magmatit oder Erstarrungsgestein, ist Gestein, das durch abkühlungsbedingtes Erstarren einer Gesteinsschmelze (Magma) entstanden ist.

Zum Beispiel:
Granit
Basalt
Gabbro

Sedimentite
Sedimentite

Sedimente sind mineralische und/oder organische Lockermaterialien, die durch Schwerkraft auf dem trockenen Land oder am Grund eines Gewässers abgelagert werden.

Zum Beispiel:
Sandstein
Kalkstein
Tuff

Metamorphite
Metamorphite

Metamorphes Gestein oder Metamorphit ist das durch die naturgemäße Erhöhung von Druck und/oder Temperatur tief in der Erdkruste entstandene mineralogisch veränderte Gestein.

Zum Beispiel:
Quarzit
Marmor
Schiefer

Stein verbindet Generationen

Eine zentrale Eigenschaft von Naturstein ist seine Langlebigkeit. Meisterwerke, vor Jahrhunderten oder Jahrtausenden enstanden, strahlen noch immer Lebendigkeit aus. Sie öffnen dadurch eine Tür in die Vergangenheit und verbinden sie mit der Gegenwart. Und sie werden noch viele zukünftige Generationen begeistern
Carrara Marmor

Der Schiefe Turm von Pisa, ein berühmtes Wahrzeichen Italiens, wurde im 12. Jahrhundert als freistehender Glockenturm für die nahegelegene Kathedrale erbaut. Als Baumaterial verwendeten die Baumeister Carrara-Marmor, einen hochwertigen, weißen Marmor aus den Carrara-Steinbrüchen in der Toskana. Carrara-Marmor ist für seine ästhetische Schönheit und Haltbarkeit bekannt. Der Turm neigt sich aufgrund des weichen Untergrunds, der zu einer ungleichmäßigen Bodensenkung während der Bauzeit führte. Trotz der Schieflage ist der Turm dank Restaurierungsarbeiten und Stabilisierungsmaßnahmen bis heute erhalten geblieben, und der Carrara-Marmor verleiht dem Bauwerk seinen charakteristischen Glanz und seine zeitlose Eleganz.

Makrana Pure
White

Das Taj Mahal, ein beeindruckendes Denkmal der indo-islamischen Architektur, wurde im 17. Jahrhundert von Mogulkaiser Shah Jahan für seine geliebte Hauptfrau Mumtaz Mahal errichtet. Beim Bau wurde Makrana Pure White verwendet, ein hochwertiger, milchig-weißer Marmor aus den Makrana-Steinbrüchen in Rajasthan, Indien. Dieser Marmor ist für seine Reinheit, Haltbarkeit und leuchtend weiße Farbe bekannt und verleiht dem Taj Mahal sein unverwechselbares Erscheinungsbild. Makrana Pure White trägt zur beeindruckenden Langlebigkeit und dem Glanz des Bauwerks bei, das bis heute als eines der schönsten Denkmäler der Welt gilt.

Striegauer Granit

Der Berliner Dom, ein imposantes Wahrzeichen der deutschen Hauptstadt, wurde zwischen 1894 und 1905 im Stil der Hochrenaissance und des Barocks errichtet. Beim Bau wurden verschiedene Materialien verwendet, darunter Striegauer Granit, ein widerstandsfähiger und attraktiver Naturstein aus Schlesien (heute Teil Polens). Dieser Granit ist für seine hohe Festigkeit und Langlebigkeit geschätzt. Die Verwendung von Striegauer Granit verlieh dem Berliner Dom seine beeindruckende Stabilität und half, den architektonischen Stil des Bauwerks hervorzuheben. Der Dom dient als wichtiger Ort für Gottesdienste und kulturelle Veranstaltungen und beeindruckt mit seiner majestätischen Präsenz im Herzen Berlins.

Portasandstein

Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Porta Westfalica, Nordrhein-Westfalen, Deutschland, wurde 1896 zu Ehren von Kaiser Wilhelm I. errichtet. Das Monument steht auf dem Wittekindsberg und überblickt das Durchbruchstal der Weser, die Porta Westfalica. Für den Bau des Denkmals wurde Portasandstein verwendet, ein regionaler Sandstein mit markanter Farbgebung und hoher Witterungsbeständigkeit. Dieser Sandstein verleiht dem Denkmal seine charakteristische Optik und trägt zur Langlebigkeit des Bauwerks bei. Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal ist ein bedeutendes Wahrzeichen der Region und zieht Besucher an, die die beeindruckende Aussicht auf das Tal und die umliegende Landschaft genießen möchten.

Obernkirchener
Sandstein

Der Kölner Dom, ein meisterhaftes Beispiel gotischer Architektur, wurde im 13. Jahrhundert in Köln, Deutschland, begonnen und erst im 19. Jahrhundert vollendet. Beim Bau des Doms wurde Oberkirchener Sandstein verwendet, ein robuster und langlebiger Sandstein aus dem Weserbergland. Dieser Stein verleiht dem Dom seine charakteristische, honigfarbene Fassade und hat sich im Laufe der Jahrhunderte als beständig gegenüber Umwelteinflüssen erwiesen. Der Kölner Dom ist eines der größten Kirchengebäude der Welt und ein beeindruckendes Wahrzeichen der Stadt Köln. Er gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und zieht jährlich Millionen von Besuchern an.

Rosso Verona

Die Arena di Verona, ein beeindruckendes römisches Amphitheater, wurde im 1. Jahrhundert n. Chr. in Verona, Italien, erbaut. Als Baumaterial wurde unter anderem Rosso Verona verwendet, ein charakteristischer, rötlicher Kalkstein aus der Region. Dieser Stein verleiht dem Bauwerk seine markante Farbgebung und trägt zu seiner Beständigkeit bei. Die Arena di Verona ist eines der besterhaltenen römischen Amphitheater und kann bis zu 30.000 Zuschauer fassen. Heute ist sie vor allem für ihre spektakulären Open-Air-Opernaufführungen bekannt, die jährlich Tausende von Besuchern aus der ganzen Welt anziehen und die historische Bedeutung und Schönheit dieses antiken Bauwerks unterstreichen.

Tura-Kalkstein

Die Pyramiden von Gizeh, erbaut im Alten Ägypten während der 4. Dynastie, bestehen hauptsächlich aus Kalksteinblöcken, die aus nahegelegenen Steinbrüchen wie dem Tura-Steinbruch stammen. Tura-Kalkstein ist feinkörnig und von hoher Qualität, was den Bau dieser beeindruckenden Bauwerke ermöglichte. Ursprünglich waren die Pyramiden mit feinem, glänzendem Tura-Kalkstein verkleidet, doch im Laufe der Jahrhunderte wurden viele dieser Steine entfernt. Kalkstein ist auch heute noch ein weit verbreitetes Baumaterial und wird in verschiedenen Bereichen der Architektur und des Bauwesens eingesetzt.

Elbsandstein

Das Brandenburger Tor, ein ikonisches Wahrzeichen Berlins, wurde zwischen 1788 und 1791 im Stil des klassizistischen Frühneoklassizismus erbaut. Beim Bau des Tores wurde Elbsandstein verwendet, ein widerstandsfähiger und ästhetisch ansprechender Sandstein, der aus dem Elbsandsteingebirge stammt. Der Stein verleiht dem Tor seine charakteristische Optik und sorgt für Langlebigkeit und Stabilität. Als einstiges Symbol der Teilung während der Berliner Mauerzeit steht das Brandenburger Tor heute für Frieden und Einheit. Es zieht Besucher aus aller Welt an und ist ein wichtiger Ort für kulturelle Veranstaltungen und politische Ereignisse in der deutschen Hauptstadt.

Jura-Kalkstein

Die Willibaldsburg, eine imposante mittelalterliche Burg, thront über der Stadt Eichstätt in Bayern, Deutschland. Erbaut wurde sie im 14. Jahrhundert als Residenz der Fürstbischöfe von Eichstätt. Beim Bau der Burg wurde Jura-Kalkstein verwendet, ein regionaler Naturstein, der aus dem nahegelegenen Altmühltal gewonnen wurde. Dieser Stein ist für seine Härte und Beständigkeit bekannt und verleiht der Willibaldsburg ihre charakteristische Erscheinung. Die Verwendung von Jura-Kalkstein trug zur Langlebigkeit und Stabilität des Bauwerks bei. Die Willibaldsburg ist heute ein bedeutendes historisches Wahrzeichen der Region, das Touristen anzieht und als Standort für ein Naturkundemuseum und eine Gartenanlage dient.

Immer wieder schön –
denn Naturstein ist nachwachsend
und recyclebar.

Die Lebensdauer des Steins ist nicht durch seine Nutzungsdauer begrenzt. Wird ein Stein ausrangiert ist er weiterhin ein toller Rohstoff für neue Ideen. Immer und immer wieder. Er hat eine hervorragende Sanierungsfähigkeit. Selbst nach hunderten Jahren Nutzung lässt sich Naturstein aufarbeiten. Auch nachträgliche Änderungen der Optik wie z.B. Ober­flächen von geschliffen auf poliert oder umgekehrt, sandstrahlen und bürsten sind für Experten machbar.

Steinwand aus grob gesägten Steinen eines alten Bauernhauses

Gartenecke mit Feuerschale. Bodenbelag aus Resten von Natursteinplatten

Mauer aus Natursteinstücken in verschiedenen Größen und Formen

Ein renaturierter Steinbruch im Harz.

Renaturierter Steinbruch in Wolfhagen im Harz

Und die Landschaft?
Es kommt drauf an, was
draus gemacht wird

Natürlich ist ein Steinbruch ein Eingriff in die Natur, der Spuren hinterläßt. Aber wenn ein Steinbruch nach sehr langer Nutzung außer Betrieb genommen wird, wird er oft der Natur zurückgegeben. Es gibt viele Renaturierungsprojekte, die fortan vielen Pflanzen und Tieren Heimat sind. Oder es entstehen Klettergärten für ein besonderes Naturerlebnis.
Feuchtbiotop

Ein alter Steinbruch im Weserbergland ist nun Feuchtbiotop und Heimat zahlreicher Tiere und Pflanzen

© Jörg Häfeli

Kletterpark

Dieser ehemalige Steinbruch in Mecklenburg-Vorpommern wurde zu einem nachhaltigen Kletterpark transformiert.

© Tourismus Stadt Warstein

Gemeinsam Ideen entfalten

Haben wir Ihr Interesse für Stein geweckt? Möchten Sie mehr über dieses einzigartige Material erfahren oder haben Sie eine konkrete Idee zu der Sie Beratung benötigen?

Planung eines neuen Projekts